19.9.2024 19:00 Uhr

Z. Anthony Kruszewski – Kurier im Warschauer Aufstand 1944 und Grenzgänger

Podiumsgespräch mit Z. Anthony Kruszewski, Prof. Dr. Beata Halicka und Prof. Dr. Dieter Bingen

  • #63Tage
  • Niederkirchnerstraße 8, Berlin-Kreuzberg
  • Topographie des Terrors
Porträtfoto von Z. Anthony Kruszewski

Z. Anthony Kruszewski, 2018 © Foto: Marcin Kluczek

Am 1. August 1944 erhob sich in Warschau die Polnische Heimatarmee gegen die deutschen Besatzer, um die polnische Hauptstadt zu befreien. Nach 63 Tagen schlugen die Deutschen den Aufstand blutig nieder. Auf Befehl Hitlers wurde die Stadt systematisch zerstört. Wehrmachts- und SS-Einheiten töteten mindestens 150.000 Zivilisten. Die verbleibende Bevölkerung floh, wurde vertrieben oder zur Zwangsarbeit und in Konzentrationslager verschleppt.

Z. Anthony Kruszewski kämpfte als 16-jähriger Soldat im Warschauer Aufstand und wurde als Kurier für Sonderaufgaben eingesetzt. Im Stadtbezirk Wola verlor er seine Großmutter. Dort ermordeten deutsche Einheiten in der ersten Woche nach Ausbruch des Aufstands etwa 30.000 bis 40.000 Einwohner, vor allem Frauen und Kinder. Nach der Niederschlagung des Aufstands wurde Kruszewski in das Stalag XB Sandbostel bei Bremen gebracht. Nach Kriegsende emigrierte er über London in die USA. Er promovierte an der University of Chicago mit einer politikwissenschaftlichen Studie über die Oder-Neiße-Grenze und erhielt später eine Professur in El Paso/Texas. 

Beata Halicka ist Professorin an der Historischen Fakultät der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen. Zu ihren Publikationen zählen Polens Wilder Westen. Erzwungene Migration und kulturelle Aneignung des Oderraumes 1945–1948 (2013) und, gerade auf Deutsch erschienen, Ein Leben als Grenzgänger. Z. Anthony Kruszewski im Warschauer Aufstand, in Deutschland, Westeuropa und Amerika (2024). 

Dieter Bingen war von 1999 bis 2019 Direktor des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt und ist Honorarprofessor an der Hochschule Zittau/Görlitz. Er ist Mitherausgeber des Bandes Deutsche Besatzungspolitik in Polen 1939–1945. Eine Leerstelle deutscher Erinnerung? (2019). 

Dr. Agnieszka Wierzcholska vom Deutsch-Polnischen Haus spricht das Grußwort.

Für die Veranstaltung in polnischer Sprache wird eine Simultanübersetzung angeboten.

Es wird um Anmeldung gebeten unter veranstaltungen@topographie.de 

Die Veranstaltung ist Teil der Kampagne #63Tage des Deutschen Polen-Instituts Darmstadt und des Deutsch-Polnischen Hauses.

Die Veranstaltung wird finanziell von der Lotto-Stiftung Berlin gefördert.

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