23.11.2024 18:00 Uhr

Performance »PASKUDNIK« und Diskussion »Blurring Binaries. Silesian Migrant Condition, Fluid Identity and Politics of Shame«

Performance von Tubi Malcharzik und anschließende Diskussion mit Tubi Malcharzik, Julia Nitschke und Alina Strzempa, moderiert von Paweł Świerczek

  • Auf Englisch
  • Leipziger Straße 47 / Eingang Jerusalemer Straße, 10117 Berlin
  • KVOST (Kunstverein Ost) in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Polnischen Haus
Fünf Personen stehen in blauen Overalls und in Pose auf einem Denkmalpodest.

Alicja Rogalska, Monument To Precarious Workers, 2015, Performance © Foto: Bogna Kociumbas. Mit freundlicher Genehmigung von KVOST

PASKUDNIK
18 Uhr. Performance mit Tubi Malcharzik
Im Rahmen der Ausstellung zeigt Tubi Malcharzik Ausschnitte aus der Performance PASKUDNIK, die sich mit der deutsch-polnischen und vor allem schlesischen Familiengeschichte der Künstler:in beschäftigt. Malcharzik spielt mit den nicht-binären Zuschreibungen des kulturellen Grenzraums Schlesien, mit dem Mythos der schönen Polin, den hohen Wangenknochen und ihrer eleganten Erscheinung in einem roten Samtkleid. In der Performance werden Themen wie Geschlechterrollen, Sexualität, Oberschlesien und die gängigen Vorstellungen von Antislawismus behandelt. Immersive Soundscapes, narrative Fragmente und Imagination schaffen einen queeren und postmigrantischen Erinnerungsraum.

Künstlerische Zusammenarbeit & Support: Dila Kaplan, Marty Flegel / Musik & Sound: Luyu Zou, (mohammad) adika rahman

Blurring Binaries. Silesian migrant condition, fluid identity and the politics of shame
18:30 Uhr . Diskussion mit Tubi Malcharzik (Performer:in und Dramaturg:in), Julia Nitschke (Performerin und Autorin) und Alina Strzempa (Slavische Sprach- und Kulturwissenschaftlerin), moderiert von Paweł Świerczek (Dramaturg, Performer, Produzent und (Neuro)Queer-Aktivist

Migrationsgeschichten aus Oberschlesien haben ihren ganz eigenen Charakter. Die Schlesier:innen lebten im Grenzgebiet zwischen Polen, Deutschland, der Tschechischen Republik und Österreich und waren oft gezwungen, ihre Identität zu behaupten. Dabei blieben sie in jedem Land immer die Fremden. Wie wirkt sich diese fließende, ständig wechselnde nationale Zugehörigkeit/Identität auf die Erfahrung der Migration aus? Was ist, wenn wir andere sich überlagernde Identitäten (wie Geschlechtsidentität, Klasse, Behinderung) hinzufügen? Was hat die Scham mit all dem zu tun?

Thema der Diskussion sollen einerseits die historischen Migrationsgeschichten sein (angefangen mit der Arbeitsmigration aus Schlesien und Polen von Bergleuten im 19. Jahrhundert ins Ruhrgebiet) als auch andererseits Erinnerungen und die Spuren, die die Vergangenheit im Leben der zweiten oder dritten Generation in Migrantenfamilien hinterlässt.

Die Performance und Diskussion sind Teil des Veranstaltungsprogramms der Ausstellung FERNBEZIEHUNGEN im KVOST.

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.

Logo des Kunstverein Ost

Ein stilisiertes Haus, durch das ein grober, roter Pinselstrich geht. Darunter steht "Deutsch-Polnisches Haus".